Das Menschenbild des Wohnhaus Lehenmatt beruht auf einer humanistischen Grundhaltung. Diese beinhaltet den Grundsatz, dass jeder Mensch auf Beziehungen und soziale Interaktionen angewiesen ist und die Fähigkeit und das Recht besitzt, an diesen teilzuhaben und sie mitzugestalten. Es wird von der Einzigartigkeit, der Gleichheit und der Würde eines jeden Menschen ausgegangen. Das Betreuungskonzept des Wohnhaus ist auf die Bedürfnisse von heranwachsenden Nachwuchsfussballern ausgerichtet. Im Zentrum der Begleitung dieser spezifischen Zielgruppe stehen die Ressourcen der Spieler, ihre Partizipationschancen neben dem Fussballplatz und das Ermöglichen eines gelingenden Alltags im Zentrum. Der Ansatzpunkt in der Betreuung der Bewohner ist in deren Lebenswelt zu suchen. Die jungen Spieler stehen im Spannungsfeld von Spitzenfussball, Familie, Schule und Wohnhaus.
Konkret sollen vorhandene Ressourcen sinnvoll genutzt und gestärkt, bei Bedarf aber auch tragfähige Alternativen aufgezeigt werden.
Die Liegenschaften Lehenmatt sind so konzipiert, um ein optimal an die Bedürfnisse von Nachwuchsfussballern angepasstes und ganztags betreutes Wohnumfeld zu bieten. Das Ziel des Wohnhauses Lehenmatt ist es, den Nachwuchsspielern des FC Basel eine betreute Wohnform zu ermöglichen, in der ergänzend zum Trainingsalltag und der schulischen oder beruflichen Ausbildung eine gesunde Lebenshaltung und eine positive Persönlichkeitsentwicklung im Zentrum steht.
Das Wohnhaus ist kein Erziehungsheim. Das umfassende Betreuungskonzept stellt vielmehr sicher, dass die Jugendlichen bei der Alltagsbewältigung Unterstützung finden. Die Mitarbeitenden der Wohnhaus-Teams orientieren sich dabei stets immer am Ziel der Nachwuchsspieler, Profifussballer zu werden.
Um im Spitzensport bestehen zu können und erfolgreich zu sein, sind gewisse Eigenschaften Voraussetzung. Eine entsprechende Persönlichkeits- und Charakterbildung sind deshalb die Kernziele im Konzept dieses Wohnhauses. Folgerichtig stehen weniger individuelle Fragestellungen im Fokus als Integrationsfähigkeiten und die Schulung des Teamgedankens. Selbstverständlich wird gleichwohl auf Anliegen Einzelner eingegangen. Selbstdeutungen und Problembewältigungsversuche wird von den Betreuenden mit Respekt und Taktgefühl, aber gegebenenfalls auch mit einer wohlwollend kritischen Auseinandersetzung begegnet.
Die Stiftung strebt in dauernden Prozessen Optimierungen der bestehenden sportlergerechten Schul- und Berufsausbildungskonzepten an, die auf die Trainingspläne der Nachwuchsspielerinnen und Spieler abgestimmt sind. In enger Zusammenarbeit mit dem FCB ist die Koordination von Fussball, Schule und Beruf ein grosses Arbeitsfeld des Wohnhauses.
Im Wohnhaus werden jährlich neue Nachwuchstalente aufgenommen. Die Belegungszahl ist relativ konstant, da die mündigen NachwuchsspielerInnen in der angrenzenden Liegenschaft die Möglichkeit erhalten, eine eigene Wohnung zu beziehen. Damit wird zum einen gezielt die Selbständigkeit von älteren Spielern gefördert und werden zum andern neue betreute Plätze für Jüngere frei.
Nachwuchsfussballer müssen sich ihrem Alter entsprechend mit denselben Entwicklungsschritten beschäftigen wie alle anderen Jugendlichen auch. Doch dazu kommen ganz spezifische Hürden, die im Spitzensport zusätzlich zu meistern sind. Gedacht wird hier zum Beispiel an die Ablösung von Familie, Freunden und Heimatverein oder an sportlicher Prioritätensetzung. Dies bedeutet wenig Freizeit, wenig Zeit für Beziehungen und das in diesem speziellen Umfeld überdurchschnittlich gefragte Erlernen des Umgangs mit Gelingen und Scheitern.
Die erfolgreiche Entwicklung zu einer starken Persönlichkeit im Jugendalter ist nämlich neben der sportlichen Ausbildung ein sehr bedeutender Faktor auf dem Weg zum Profifussballer. Die Mitarbeitenden des Wohnhauses begleiten die Entwicklungsaufgaben in Kooperation mit den Eltern der Nachwuchsfussballer, den Trainern und den Verantwortlichen der Schulen.
Das Wohnhaus bietet den Nachwuchsspielern neben der umfänglichen Betreuung eine gesunde und sportlergerechte Ernährung an, die aus qualitativ hochwertigen Produkten besteht und in der eigenen Wohnhaus-Küche nach saisonalen Kriterien zubereitet wird. Dabei werden die Menüpläne des Wohnhauses in ständiger Abstimmung mit dem Nachwuchs-Campus erstellt, um eine ausgewogene und sich gegenseitig ergänzende Ernährung zu gewährleisten.