Die Ausbildung

Steckbrief

Name:Tician Tushi
Geb. Datum:2. April 2001
Vereine:FC Biel, BSC Young Boys
Grösse:1.79 m
Position:Stürmer/allg. Offensivspieler

Wann hast du zum FC Basel 1893 gewechselt und warum?

Im Dezember 2016, nach sehr schnellen und intensiven Verhandlungen, habe ich zum FC Basel gewechselt. Der FCB hat sich sehr um mich bemüht. Der Verein verfolgt die gleichen Ziele, welche ich mir damals als Nachwuchsspieler gesetzt habe. Die definierten Ziele wurden gemeinsam mit mir umgesetzt und ich bin gespannt, was die sportliche Leitung in Zukunft mit mir plant. Ich bin halt sehr forsch und fordernd.

Erzähl mal über das Wohnhaus?

Ich schätzte vor allem das Personal und dessen Betreuung. Man gab mir das Gefühl, dass man mich in meinem Ziel, Profifussballer zu werden, ernst nimmt und mich dabei unterstützt. Es war stets jemand mit einem offenen Ohr für uns da. Es ist und war eine gute Erfahrung für mich. Ich bin mit 15 Jahren ins Wohnhaus gekommen und das Wohnhaus war schnell wie meine zweite Familie. Für die Entwicklung ist das Wohnhaus für jeden jungen Spieler ein sehr wichtiger Prozess in die Selbständigkeit. Man achtete beispielsweise auf die Ernährung, denn es wurden alle zwei Wochen Gewichtskontrollen durchgeführt. Mit dem Wohnhaus versucht man, bereits früh den Grundstein für eine Profikarriere zu legen. Jeder, der dort ist, erhält die Chance an sich zu arbeiten und seine Träume zu verwirklichen. Man erhält zwar die Unterstützung, muss aber selbst auch seinen Beitrag dazu leisten. Toll ist, dass man nicht alleine ist, sondern mit anderen Fussballern mit verschiedenen Jahrgängen, so kann man sich gegenseitig unterstützen, anstacheln oder von den älteren lernen und zu ihnen hinaufschauen. Es herrscht eine grosse Verbundenheit.

Was machst du für eine Ausbildung oder was hast du bereits abgeschlossen?

Ich habe im Sommer 2019 erfolgreich das EBA bei der Novartis abgeschlossen. Hiermit möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei unserem Hauptsponsor Novartis für die dargebotene Möglichkeit zu bedanken. Ein ganz besonderer Dank geht an Frau Jungo, welche mehrere Fussballer des FCB erfolgreich begleitete. Aufgrund meiner sportlichen Ziele, welche sehr hoch sind, werde ich vorerst keine Weiterbildungen anhängen. In meiner Freizeit versuche ich z.B. mein Englisch zu verbessern.

Wie hat dich die Stiftung Nachwuchs-Campus Basel zum Profifussballer unterstützt?

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die Stiftung eine tolle Infrastruktur aufgebaut hat. Von den Plätzen und Garderoben bis zu den sportlichen Geräten, haben wir praktisch alle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Die aufgebaute Struktur, wie man Ausbildung mit dem Sport verbinden kann, ist für die menschliche Entwicklung und folglich auch für das Weiterkommen im Sport von grosser Bedeutung. Jedoch bringt eine tolle Infrastruktur nur wenig, wenn nicht die richtigen Menschen am Werk sind. Ich hatte grosses Glück, dass ich verschiedene Nachwuchstrainer kennenlernen durfte und von jedem Ausbildner etwas gelernt und mitgenommen habe. Für mich als Stürmer war die Zusammenarbeit mit Herrn Alex Frei sehr wertvoll. Ich konnte aufgrund seiner Erfahrungen enorm viel profitieren. Da praktisch alle Nachwuchstrainer selbst grossartige Spieler waren, konnten wir Nachwuchsspieler von deren Erfahrung profitieren.

Wie konnten dich die Betreuer im Wohnhaus unterstützen?

Die grösste Unterstützung war, dass die Betreuer in verschiedensten Situationen für uns da waren, egal ob Schule, Fussball, Krankheit oder sonstige Stimmungsschwankungen oder Heimweh. Das Personal im Wohnhaus ist zudem schon lange dort und das war mein Vorteil, schliesslich hatten diese Erfahrungen mit heutigen Nationalspielern wie zum Beispiel Breel Embolo oder Noah Okafor und geben diese tagtäglich weiter.

Was hast du am meisten im Wohnhaus geschätzt?

Man hat mir in der schwierigen Anfangszeit die nötige Geborgenheit gegeben. Es entstand sehr schnell ein familiäres Gefühl. Ich bin beispielsweise seit Beginn mit Orges im Wohnhaus befreundet. Man unterstützt sich gegenseitig usw. Orges weiss ganz genau was ich meine...;-) Was genau, das bleibt zwischen uns. Erst nach der Karriere wird darüber gesprochen...
Abschliessend kann man sagen, dass einem im Wohnhaus die „Werkzeuge“ zur Verfügung stehen, und es liegt dann an jedem Einzelnen, etwas daraus zu machen. Stimmt etwas nicht oder braucht man Hilfe, kann man sich diese jederzeit holen. Die Beziehung zu den Betreuern ist sehr offen, unkompliziert, so dass es das ganze viel einfacher macht. Dies ist auch eine Motivation für uns.

Was sind deine sportlichen Ziele in der Saison 2020/2021

So viel wie möglich zu spielen. Ich bedauere es sehr, erhielt ich die Gelegenheit in der Saison 2019/2020 noch nicht, mich unseren Fans im Joggeli zu zeigen. Ich bin extrem hungrig auf jede einzelne Minute. Ich bin ein stolzer FCB-Spieler und das werden unsere grossartigen Fans bald erfahren. Ich will nicht überheblich klingen, aber ich bin nun mal zum FCB gewechselt, weil mich der FCB zu einem hoffentlich guten internationalen Spieler formen kann und mir als 15-Jähriger die Möglichkeit gegeben hat, diesen Weg einzuschlagen. Ich habe mir wirklich hohe Ziele gesetzt und strebe eine Karriere wie Granit Xhaka, Ivan Rakitic, Alex Frei und Xherdan Shaqiri an. Ich bin mir bewusst, dass es nicht einfach ist, aber mit harter Arbeit, Talent, starkem Willen und der Unterstützung des FCB ist es möglich. Bin jetzt sehr gespannt wie meine Entwicklung aussehen wird. Folglich ist für mich die jetzige Saison bereits von grosser Bedeutung.

Du hast die Umsetzung vom neuen Campus miterlebt, wie gefällt es dir? Vorteile zu früher? Welches sind die Unterschiede zu früher?

Die Umsetzung habe ich nicht miterlebt, da ich im Dezember 2016 zum FCB gestossen bin. Da habe ich bereits perfekte Bedingungen angetroffen.

Was hat dich am Anfang am meisten beeindruckt beim Nachwuchs des FC Basel 1893?

Der Ehrgeiz sämtlicher Leute im Verein. Ob Spieler, Trainer, Betreuer, Familie der Spieler und Fans. Alle wollen immer zuoberst sein, vom kleinsten Nachwuchsspieler bis zum Profispieler, vom Koch bis zum Wäscheservice. Deshalb wollte ich unbedingt zum FCB wechseln, diese Winner-Mentalität entspricht mir. Ich kann einfach nicht verlieren, will gewinnen, Erfolg haben und zerreisse mich dafür. Ich bin wirklich bereit grosse Opfer zu erbringen und versuche, mich an alle Ratschläge des FCB und der erfahrenen Spieler zu halten, um meine Ziele zu erreichen.

Wie hat dich damals die 1. Mannschaft vom FCB im Team aufgenommen? Mit welchen Spielern bist du befreundet?

Ich war ja bereits zu den Zeiten, als Raphael Wicky Trainer war, sehr häufig mit der ersten Mannschaft am Trainieren. Die ganze Mannschaft, Trainer, Betreuer und insbesondere die älteren Spieler haben es mir sehr einfach gemacht. Ich bewundere es sehr, wie sie sich um die Jungen kümmern. Man muss aber bereit sein, deren Hilfe anzunehmen. Es ist toll, wie sich zum Beispiel Vali und Tauli in den letzten Monaten um mich kümmerten und mich bei meinen Zielen unterstützen. Sie sind nicht nur sportlich, sondern auch menschlich Vorbilder. Ich komme mit allen sehr gut klar.

Was ist dein Fernziel?

Mein Fernziel ist eine internationale Karriere bei einem grossen Verein, verbunden mit einer Rückkehr zum FCB. Ich hoffe dann noch gut genug zu sein und gleich viele Tore wie Alex Frei in seinen letzten Jahren beim FCB zu erzielen und die Meisterschaft zu gewinnen. Das ist mein Traum, welchen ich auch umsetzen möchte. Dafür lebe ich und arbeite jeden Tag hart dafür.

Dein Lieblingsspieler?

Cristiano Ronaldo, seine unglaubliche Mentalität und Arbeit beeindrucken mich. Er hat unglaubliche Quoten. Ich habe aus nächster Quelle zwei, drei Dinge mitbekommen und das ist unglaublich. Er ist der Beweis, dass man mit harter Arbeit immer mehr erreichen kann. Das habe ich mir zu Herzen genommen.

Dein Lieblingsverein?

National war es immer der FCB, dies hängt damit zusammen, dass mein erstes Profispiel als Knirps im Joggeli war. Ich kann mich sehr genau erinnern. Es war am 12.12.2009 gegen den FC Biel, ein Cupspiel. Ich habe das Ticket sogar immer noch zuhause.
Es ist aber unglaublich, dass ich dann über den Breitenfussball zu YB und dann zum FCB wechselte. Ich hätte nie gedacht, dass ich das so schnell erreichen könnte. Der FCB ist für viele Kinder in der Schweiz ein Traum. Der FCB hat sich zum Glück sehr intensiv um mich bemüht.
International hat mein Herz immer für Manchester United geschlagen.

Dein schönstes Fussballerlebnis?

Als sich das Interesse durch Georg Heitz und des FCB an mir zeigte, mich schliesslich der jetzige Sportdirektor damals beobachtete und das OK zur Verpflichtung gab. Der Entschluss, nicht ins Ausland zu einem Grossverein, sondern sich eben für den FCB zu entscheiden, war ein unbeschreibliches Gefühl und somit das zentrale Erlebnis. Ich muss aber wirklich sagen, der FCB hat sich enorm bemüht und wollte mich unbedingt verpflichten. Alle, Herr Knupp, Herr Ceccaroni und die bereits erwähnten Personen, haben sich eingesetzt. Jetzt wird sich zeigen, ob Herr Zbinden eine gute Nase hatte. Es liegt jetzt an uns allen gemeinsam, die damals vereinbarten Ziele mit mir zu erreichen. Ich bin seit dem ersten Tag bereit dafür und werde alles Mögliche dafür tun. Ich hoffe natürlich, dass noch weitere schöne Fussballerlebnisse dazu kommen. Eines möchte ich unbedingt noch erleben, nämlich mit beiden Pokalen auf dem Barfüsserplatz mit unseren grossartigen Fans zu feiern.

Dein schönstes Reisedomizil?

Wenn ich ehrlich bin zu meinen Grosseltern, welche in einem Dorf mit ca. 500 Einwohnern leben. Ich muss aber sagen, dass ich noch jung bin und aufgrund des Fussballs viele Ferien mit der Familie verpasst habe. Es werden bestimmt noch gewisse schöne Orte dazu kommen. Aber im Moment bin ich mit dem Trainingsareal und dem Joggeli sehr zufrieden ;-), schliesslich vermisse ich dieses in dieser schwierigen Corona-Zeit.

Deiner Meinung nach die besten FCB-Spieler aller Zeiten?

Huh, da gibt es sehr viele. Leider habe ich viele nicht selber live erlebt, sondern nur von meinem Umfeld gehört. Da zählen sicherlich die älteren Legenden wie bspw. Karli Odermatt, Helmuth Benthaus und Massimo Ceccaroni dazu.

Und schliesslich war natürlich die ganze Generation um Marco Streller, Alex Frei, Benjamin Huggel, wie auch Matias Delgado, Scott Chipperfield und Goalie Franco Costanzo, sowie die Degen- und Yakin-Brüder interessant. Für mich gehören halt auch die Spieler, welche noch aktiv sind, auch schon zu den Legenden, wie bspw. die Xhaka-Brüder, Valentin Stocker, Ivan Rakitic oder Xherdan Shaqiri. Es wäre natürlich ein Traum auch einmal eine FCB-Legende zu werden.

Die grösste Enttäuschung in deiner noch jungen Karriere?

Darüber möchte ich noch nicht in der Öffentlichkeit sprechen. Ich bin sowieso der Typ, der in die Zukunft schaut und das Geschehene zwar klipp und klar im Moment anspricht, aber dann abhakt. Es kann sein, dass ich dann im Pensionsalter darüber sprechen werde...mal schauen.

Am Fussball mag ich nicht...?

Die Verletzungen und Niederlagen. Wobei ich auch hier immer versuche gestärkt herauszukommen und das positive mitzunehmen. Zudem bin ich ein Fairplay-Spieler und habe Mühe, wenn dies andere nicht befolgen. Ansonsten liebe ich den Fussball und habe wirklich Freude daran!

Steckbrief

Name:Orges Bunjaku
Geb. Datum:5. Juli 2001
Vereine:FC Rapperswil-Jona, FC Basel 1893
Grösse:1.80 m
Position:Mittelfeld

Wann hst du zum FC Basel 1893 gewechselt und warum?

Ich wurde von Herrn Ruedi Nägeli, einem Scout des FC Basel, gesichtet und stiess im Sommer 2015 in die U15 der FCB-Nachwuchsabteilung. Mir war klar, dass ich mich in der Nachwuchsabteilung sehr gut weiterentwickeln könnte und wollte das Gefühl erleben, im rotblauen Trikot zu spielen.

Erzähle mal über das Wohnhaus?

Ich lebte insgesamt vier Jahre im Wohnhaus. Es hatte seine Vor- und Nachteile. Ich konnte die gute Betreuung sowie die Hilfe von den Sozialpädagogen im Wohnhaus jederzeit in Anspruch nehmen. Ausserdem hatten wir einen persönlichen Koch, der uns die bestmögliche Ernährung zubereitet hat. Leider hat es mir nicht immer geschmeckt, aber es war gesund und gehört zum Spitzensport nun mal dazu. Es gab erfreulicherweise auch Ausnahmen.

Es gab „Strafämtli“, wenn man z.B. beim Frühstücken oder Abendessen zu spät am Tisch sass. Bei wiederholten Mal gab es weitere Konsequenzen.

Ich pflege noch immer eine gute Beziehung zum Wohnhaus-Team und ich bin ihnen sehr dankbar für diese vier Jahre.

Was machst du für eine Ausbildung oder was hast du bereits abgeschlossen?

Ich mache eine KV-E-Profillehre und absolviere im Sommer 2020 meine Abschlussprüfungen.

Wie hat dich die Stiftung Nachwuchs-Campus Basel zum Profifussballer unterstützt?

Ich konnte von jedem Nachwuchstrainer in jeder U-Stufe etwas lernen und mich stets weiterentwickeln. Dasselbe gilt für die Athletikabteilung – die Trainer haben mich über die Jahre körperlich fit gehalten.

Wie konnten dich die Betreuer im Wohnhaus untersützen?

Dieser Weg, welche wir als junge Nachwuchsspieler einschlagen, ist nicht immer einfach. Es gibt Tage, an denen es dir nicht so gut geht. Dann war es schön, mit jemanden darüber zu sprechen. Das Wohnhaus-Team teilt sich die Woche untereinander auf und hat uns immer gut betreut.

Was hast du am meisten im Wohnhaus geschätzt?

Die Betreuung! Ich kam mit allen immer gut zurecht, auch wenn man nicht mit allen die gleiche Verbindung hatte. Ich wusste zu schätzen, dass ich mit meinen Anliegen immer zum Wohnhaus-Team gehen konnte und sie stets ein offenes Ohr hatten und geholfen haben.

Was sind deine sportlichen Ziele in der Saison 2020/2021?

Mein Ziel ist es, mich stets weiterzuentwickeln und der Mannschaft mit meinen fussballerischen Qualitäten und meiner Art so gut wie möglich zu helfen.

Du hast die Umsetzung vom neuen Campus miterlebt, wie gefällt es dir? Vorteile zu früher? Welches sind die Unterschiede zu früher?

Ich habe es nicht miterlebt, da ich erst später dazu kam. Aber ich war sehr zufrieden und konnte sehr von den Ambitionen profitieren, die mich in den Nachwuchs-Campus geführt haben.

Was hat dich am Anfang am meisten beeindruckt beim Nachwuchs vom FC Basel?

Mich hat beeindruckt wie professionell alles war und wie vielfältig die Trainings gestaltet wurden.

Wie hat dich damals die 1. Mannschaft vom FCB aufgenommen? Mit welchen Spielern bist du befreundet?

Ich wurde sehr gut von der Mannschaft aufgenommen. Ich müsste eigentlich die ganze Mannschaft aufzählen.

Was ist Dein Fernziel?

Mein Ziel ist es, eine wichtige Rolle für den FC Basel 1893 zu spielen und Titel zu gewinnen.

Dein Lieblingsspieler?

Mein Lieblingsspieler ist Frenkie De Jong von FC Barcelona.

Dein Lieblingsverein?

Mein Lieblingsverein ist der FC Barcelona.

Dein schönstes Fussballerlebnis?

Der U18-Cup-Sieg im Jahr 2019 gegen YB und mein Debut in der 1. Mannschaft gegen den FCZ am 2. Februar 2020. Das Spiel haben wir 0:4 gewonnen.

Dein schönstes Reisedomizil?

Amerika.

Deiner Meinung nach die Besten FCB-Spieler aller Zeiten?

Die Spieler, welche ich miterlebt habe, sind: Alex Frei, Marco Streller, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri.

Die grösste Enttäuschung in deiner noch jungen Karriere?

Ich habe an allen EM-Qualifikationen teilgenommen, durfte aber letztendlich nicht an der EM teilnehmen. Und das Ausscheiden in den U18-Meisterschaftsplayoffs im Halbfinal.

Am Fussball mag ich nicht…?

Ich liebe den Fussball und es gibt nichts was ich nicht mag.